Rezensionen / Stellungnahmen

Per 1. Januar 2022 startete die Datenerhebung im Rahmen des neuen Swissnoso-Moduls CAUTI Surveillance. Insgesamt wurden im Jahr 2022 in 20 Spitälern knapp 160'000 stationäre Patienten mit insgesamt gegen 30'000 Blasenkathetern überwacht. Es wurden 16,9 % aller Patienten mindestens einmal katheterisiert. Die durchschnittliche Dauer der Katheterisierung betrug 4,1 Tage. Die Kathetertage pro 100 Patiententage beliefen sich auf 12,6. Insgesamt fanden sich im Kollektiv 176 symptomatische CAUTI, was einer Rate von 0,02 Infektionen pro 100 Patiententagen entspricht. Der Anteil der indizierten Katheter an allen Kathetern betrug 85,9 %. Die häufigsten Indikationen waren: perioperative Urinableitung (45 %), Harnverhalt (20 %) und Urinmonitoring (13 %); sie machten zusammen 78 % aller Indikationen aus. Zusammenfassend bietet CAUTI Surveillance wertvolle Einblicke in die Epidemiologie auf nationaler Ebene und durch die Erfassung der Katheternutzungsrate, Liegedauer und Indikation nützliche Informationen zu spitalspezifischen Fragestellungen. Artikel als PDF

Dieser Artikel untersucht die verfügbare Evidenz zur Wirksamkeit von Handschuhen zur Infektionsprävention bei der Betreuung von Patienten in Kontaktisolation und analysiert die Vor- und Nachteile der systematischen Verwendung von Handschuhen. Artikel als PDF

Dieser Artikel fasst die Ergebnisse einer Studie zusammen, die darauf abzielte, zu den bisherigen Erkenntnissen beizutragen, indem das psychische Wohlbefinden unter IP mit einem neuen visuell-psychometrischen Messinstrument gemessen wurde. Artikel als PDF

Dieser Artikel präsentiert eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse einer nationalen Umfrage, die im März 2020 durchgeführt wurde. Ziel der Befragung war es, die Einhaltung der nationalen Richtlinien zur Kontrolle von VRE und deren potenzielle Auswirkungen auf die Verbreitung von VRE in Schweizer Akutspitälern zu bewerten. Artikel als PDF

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Grundsätze, Methoden, technischen Aspekte und Grenzen der ultravioletten keimtötenden Bestrahlung (ultraviolet germicidal irradiation (UVGI)) und bietet eine Zusammenfassung der aktuellen Belege für die Wirksamkeit der UV-Dekontamination zur Infektionsprävention in Gesundheitseinrichtungen, sowie aktuelle Empfehlungen und Richtlinien. Artikel als PDF

Wie kann eine gut durchgeführte Studie möglicherweise jahrelange Arbeit in der Infektionsprävention sowie der Händehygiene schädigen? Artikel als PDF

Postoperative Wundinfektionen beeinträchtigen durch eine erhöhte Morbidität und Mortalität die Lebensqualität des Patienten und erhöhen die Kosten einer Hospitalisation. Die Empfehlungen verschiedener internationaler, amerikanischer oder europäischer Agenturen oder Gesellschaften schlagen prä-, intra- oder postoperative, sowie organisatorische Massnahmen vor, um die Risiken dieser Komplikation, die auch in der Schweiz häufig ist, zu reduzieren. Artikel als PDF

Das Modul CleanHands von Swissnoso bewährt sich! Seit Anfang 2015 stellt Swissnoso allen interessierten Spitälern das Instrument CleanHands zur Verfügung, das von der Spitalhygiene des Kantonsspitals St. Gallen entwickelt wurde und nun Teil der Swissnoso-Module ist. Artikel als PDF

Nach der Erstbeschreibung von zwei Fällen mit Mycobacterium chimaera Infektionen im Zusammenhang mit offener Herzchirurgie am Universitätsspital Zürich in 2013 wurde in der Zwischenzeit eine zunehmende Zahl derartiger Infektionen in mehreren Ländern beschrieben. In diesem Artikel haben die Autoren die aktuelle Evidenz zum M. chimaera Outbreak zusammengestellt. Artikel als PDF

Der chirurgische Patient ist gegenüber dem internistischen Patienten einem höheren Risiko für nosokomiale Infektionen ausgesetzt. Dieser Unterschied ist vor allem, aber nicht ausschliesslich, durch postoperative Infektionen begründet, im internationalen Sprachgebrauch «surgical site infection» (SSI) genannt. Je nach Art der Intervention können weniger als 1% bis über 20% der operierten Patienten von einer SSI betroffen sein. Werden alle Patienten gerechnet, ist die SSI eine der meisterkannten und mit 25% wahrscheinlich sogar die häufigste nosokomiale Infektion, wenn asymptomatische Harnwegsinfektionen nicht berücksichtigt werden. Eine SSI verlängert den Spitalaufenthalt um 7-10 Tage, kostet durchschnittlich zwischen 3‘000 und 29'000 US-Dollar, führt zu einer Verdopplung der Operationskosten und erhöht das Sterberisiko um den Faktor 2 bis 11. Die Ursachen, welche zu einer SSI führen, sind multifaktoriell. Einige dieser Ursachen können durch präventive Massnahmen, welche vor kurzem in britischen und amerikanischen Richtlinien überprüft worden sind, beeinflusst werden. Dieser Artikel konzentriert sich unter all den aktuellen Aspekten auf eine konkrete Massnahme zur Verhinderung von SSI: die epidemiologische Überwachung, auch «Surveillance» genannt. Artikel als PDF

Die postoperativen Wundinfektionen (SSI für englisch ‚surgical site infections’) zählen zu den häufigsten Infektionen, die im Zusammenhang mit medizinischen Massnahmen auftreten können. Infektionen werden als SSI definiert, wenn sie nach einem chirurgischen Eingriff im vom Eingriff betroffenen Organ oder im Gewebe, das im Rahmen der Operation manipuliert wurde, auftreten [1,2]. Nationale Prävalenzmessungen haben gezeigt, dass die SSI die häufigste nosokomiale Infektion darstellte, wenn man die asymptomatische Harnwegsinfektion nicht zu den nosokomialen Infektionen dazu rechnet [3]. Je nach Eingriffsart können SSI bei weniger als 1% bis mehr als 20% der operierten Patienten auftreten [4-6]. Im Laufe der letzten Dekaden wurden Systeme zur SSI-Erfassung in vielen Ländern aufgebaut, dies zuerst in den USA, dann, aufbauend auf dem amerikanischen System auch in Europa [4,7-9]. Der Hauptzweck dieser Erfassungssysteme ist die Erhebung der Infektionsraten, damit diese den Spitälern und Chirurgen mit dem Ziel der Sensibilisierung gegenüber der Bedeutung dieser teilweise vermeidbaren Komplikation mitgeteilt werden kann. Die Kenntnis der Daten soll den Spitälern auch dazu dienen, die Wirksamkeit von Präventionsmassnahmen zu überprüfen. Seit einigen Jahren wird der Nutzen der Veröffentlichung von Spital-spezifischen Infektionsraten, insbesondere von SSI-Raten kontrovers diskutiert. Gewisse US-amerikanische Staaten sowie gewisse Länder wie Grossbritannien haben sich zu dieser Art der Veröffentlichung entschieden. Andere wie zum Beispiel Deutschland, Frankreich oder die Niederlande haben sich für eine vertrauliche Behandlung der Daten entschieden und publizieren die Liste der an der Infektionserfassung teilnehmenden Spitäler [10]. Artikel als PDF